Orthodoxe Bestattung

Orthodoxe Bestattung werden in der Regel in einem Sarg durchgeführt. Es gibt verschiedene orthodoxe Ausrichtungen, die jeweils Ihre eigenen Anforderungen haben. Je nach Glaubensrichtung unterscheiden sich die Abläufe der Trauerfeier, Abschiednahme und Liturgie sowie die Grabgestaltung voneinander. 

Der Tod im orthodoxen Glauben

In der evangelischen Tradition richtet sich die Auferstehungshoffnung auf den jüngsten Tag, an dem alle Verstorbenen mit Christus auferstehen werden. Orthodoxe Christen erwarten dagegen die Auferstehung bereits in dieser Zeit. Die orthodoxe Gemeinde versteht sich als Gemeinschaft der Lebenden und der Toten. Die verstorbene Person bleibt Teil der Gemeinde und die Totengedenken erinnern an dessen unsichtbare Gegenwart in dieser Gemeinschaft. Die in allen christlichen Traditionen lebendige Praxis der Fürbitte für andere erstreckt sich darum auch auf die Verstorbenen.
Im orthodoxen Bereich spielt die Bitte um die Sündenvergebung eine größere Rolle als im evangelischen Kontext. Ein Priester ist unverzichtbar, weil die Spendung der Kommunion vor dem Tod für Orthodoxe einen wichtigen Stellenwert hat.

Wie sieht der Ablauf einer orthodoxen Bestattung aus?

Eine orthodoxe Beerdigung folgt den liturgischen Traditionen und Riten der orthodoxen christlichen Kirche. Die genauen Details können je nach Zugehörigkeit (z. B. griechisch-orthodox, russisch-orthodox) und lokalen Bräuchen variieren, allgemeine Merkmale einer orthodoxen Beerdigung sind jedoch folgende:

Vorbereitung des Verstorbenen

Der Verstorbene wird gemäß den Traditionen der Orthodoxen Kirche vorbereitet. Dies umfasst das Waschen und Ankleiden sowie das Platzieren eines weißen Leichentuchs über dem Verstorbenen.


Trauerdienst (Parastas)

Bei Seebestattungen erfolgt zunächst die Einäscherung des Verstorbenen in einem Krematorium. Im Anschluss daran überführt oder übersendet der Bestatter die Aschekapsel an die beauftragte Seebestattungsreederei. Die Asche wird von der Reederei in eine spezielle Seebestattungsurne umgefüllt. Diese Seeurne muss sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben innerhalb kurzer Zeit nach der Beisetzung im Meer auflösen. Wir kooperieren unter anderem mit der Reederei Narg in Cuxhaven.


Beerdigungsgottesdienst (Panachida)

Der Hauptgottesdienst während der Beerdigung ist die Panachida, ein spezieller Gottesdienst für die Toten. Dieser Gottesdienst beinhaltet Gebete für die Erlösung und das ewige Leben des Verstorbenen.


Aufbahrung und Prozession

Der Sarg mit dem Leichnam wird in der Kirche aufgebahrt, und der Geistliche führt eine Prozession durch die Kirche, während er Psalmen und Gebete rezitiert. Dann wird der Sarg zur Ruhestätte transportiert.


Grablegung

Die Beerdigung erfolgt auf einem orthodoxen Friedhof, und der Sarg wird am Grab abgesenkt. Während dieses Vorgangs werden spezielle Gebete und Riten vollzogen. Orthodoxe Christen werden grundsätzlich erdbestattet. 


Gedenkfeier

Nach der Beerdigung versammelt sich die Familie und die Gemeinde oft zu einer Mahlzeit oder einem Gedenkfest. Dies dient dazu, die Erinnerung an den Verstorbenen zu ehren und Trost zu spenden.

Was kostet eine orthodoxe Bestattung?

Die Kosten einer orthodoxen Bestattunge entsprechen einer üblichen Erdbestattung. Oft wird hier obligatorisch zusätzlich an die jeweilige Kirchengemeinde bzw. den Geistlichen gespendet.

Welche orthodoxen Glaubensrichtungen gibt es?

In Deutschland gibt es Diözesen folgender orthodoxer Kirchen, die in der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) zusammengeschlossen sind und sich als eine Kirche verstehen:

  • Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland / Exarchat von Zentraleuropa
  • Antiochenisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa
  • Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche
  • Russische orthodoxe Kirche im Ausland – Deutsche Diözese
  • Serbische Diözese von Düsseldorf und Deutschland
  • Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
  • Bulgarische Orthodoxe Eparchie von West und Zentraleuropa
     

Darüber hinaus gibt es die Syrisch-Orthodoxe Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Armenisch Apostolische Kirche, Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo Kirche, Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo Kirche, Indische Orthodoxe Kirche sowie die Apostolische Kirche des Ostens.
 

Unsere Leistungen

Information über die Möglichkeiten einer orthodoxen Bestattung

Die Beratung zu allen möglichen Bestattungsarten- und formen zählt zu den grundsätzlichen Aufgaben des Bestatters. Wir informieren Sie kompetent über die Möglichkeiten einer orthodoxen Bestattung. Bei der Vielzahl orthodoxer Glaubensrichtungen ist hierbei die Zusammenarbeit mit den jeweiligen orthodoxen Kirchen und Gemeinden wichtig. Wir verfügen über die entsprechenden Kontakte, um eine orthodoxe Beerdigung gemäß den liturgischen Traditionen und Riten zu organisieren und durchführen zu können.

Diese Aufgaben übernimmt der Bestatter bei einer orthodoxen Bestattung auf Wunsch für Sie:

Überführung

  • Transport und Überführung
  • Hygienische Versorgung
  • Ggf. kosmetische Behandlung

Beratung

  • Auswahl des Sarges 
  • Ablauf der Bestattung, Unterstützung bei orthodoxen Ritualen, auf Wunsch Abschiednahme
  • Auswahl des Friedhofs
     

Formalitäten

  • Amtliche Formalitäten
  • Hilfe bei Behördengängen
  • Planung der Beerdigung und Trauerfeier/Abschiednahme

Welche Grabarten gibt es?

Auf den meisten Friedhöfen haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Grabarten. Auch bei einer orthodoxen Bestattung werden die Gräber nach Wahl- und Reihengrabstätten unterschieden. In der Regel werden Wahlgrabstätten gewählt.


Wahlgrab
Bei einem Wahlgrab kann die Lage und Größe des Grabes selbst bestimmt werden. Bereits zu Lebzeiten können Sie sich Ihre letzte Ruhestätte aussuchen und besondere Wünsche einbringen. Sie haben die Möglichkeit, das Nutzungsrecht für ein Einzelgrab oder eine Mehrgrabstelle zu erwerben. Wahlgräber sind somit auch als Grabstätte für Ehepartner und als Familiengrabstätte geeignet. Die Ruhezeit ist verlängerbar.


Reihengrab
Das Reihengrab ist ein Einzelgrab. Lage und Größe der Grabstätte sind vorgegeben. Eine gezielte Platzwahl ist hier nicht möglich. Die einzelnen Grabstätten werden der Reihe nach durch die Friedhofsverwaltung vergeben. Nach Ablauf der Ruhefrist wird das Grab aufgelöst und die Grabstelle weiter vergeben. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer ist nicht möglich.


Ruhezeit
Der Zeitraum zwischen der Bestattung eines Verstorbenen und der Auflösung eines Grabes wird als Ruhezeit bezeichnet. Eine Neubelegung eines Grabes ist während dieser Zeit nicht erlaubt. Die Ruhezeiten für Grabstätten werden individuell von den Friedhofsträgern geregelt und können daher von Friedhof zu Friedhof variieren. Die Ruhezeit für eine Erdbestattung im Sarg liegt zwischen 20 und 30 Jahren.

Häufige Fragen zur Orthodoxen Bestattung

Ist eine orthodoxe Bestattung als Feuerbestattung möglich? aufklappen zuklappen

Die Erdbestattung ist die reguläre Form, eine Feuerbestattung ist nicht im Sinne der Kirche. Somit werden orthodoxe Bestattungen grundsätzlich nur als Erdbestattungen durchgeführt.

Ist eine orthodoxe Bestattung überall möglich? aufklappen zuklappen

Grundsätzlich ist eine orthodoxe Bestattung auf jedem Friedhof möglich. Wesentlich sind aber die konfessionellen (evangelisch/katholisch) Friedhöfe. Es hängt dann auch von den jeweiligen örtlichen Möglichkeiten ab. Oft existieren auf bestehenden Friedhöfen Abteilungen, auf denen nach der entsprechenden orthodoxen Glaubensrichtung (z.B. griechisch-orthodox, russisch-orthodox) bestattet werden kann. 

Was sind orthodoxe Religionen? aufklappen zuklappen

Der Begriff "orthodoxe Religionen" bezieht sich normalerweise auf religiöse Traditionen, die sich auf eine "orthodoxe" oder "richtige" Lehre und Praxis berufen. Dieser Begriff wird oft im Zusammenhang mit den christlichen, jüdischen und islamischen Traditionen verwendet, obwohl er je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben kann.

Gibt es besondere orthodoxe Bestattungs- und Trauerrituale? aufklappen zuklappen

Ja, die gibt es zum Beispiel bei der griechisch-orthodoxen Kirche: Nach etwa fünf bis sieben Jahren wird das Grab wieder geöffnet. Ist der Leichnam noch nicht komplett verwest, wird vermutet, dass der Mensch in seinem Leben sehr gesündigt hat. Das Grab wird dann wieder geschlossen. Meist ist der Leichnam aber verwest. Die ältesten Kinder des oder der Verstorbenen säubern die Knochen und waschen sie mit Wein. Dann werden sie in einer Kiste gelagert und abgedeckt. Der Schädel wird im Rahmen einer Zeremonie mit Blumen und Kerzen geschmückt. Ein Geistlicher (Pope) gießt etwas Wein über den Totenschädel und alle Anwesenden küssen den Schädel zum Abschied. Danach wird die Kiste in einem Osteophylakeon (Gebeinhaus) gelagert.

Ist eine orthodoxe Bestattung eine umweltfreundliche Bestattungsform? aufklappen zuklappen

In der christlich-orthodoxen Kirche sind nur Erdbestattungen erlaubt. Die herkömmliche Erdbestattung gilt als wenig nachhaltig. Ein wesentlicher Faktor ist hier der Sarg. Für seine Produktion werden natürliche Ressourcen wie Holz und Strom verbraucht, die unter anderem CO2 Emissionen verursachen. Auch beim Transport der Särge kommen fossile Rohstoffe zum Einsatz – besonders, wenn das Holz aus dem Ausland importiert wird. Zudem gelangen alle im Laufe eines Lebens im Körper angesammelten Schadstoffe und alle Materialien des Sarges (Kunststoffe, Metalle, Lacke, …) in den Boden. 
Als kompetente Bestatter können wir Ihnen die richtige und notwendige Hilfe anbieten und organisieren einen reibungslosen Ablauf der Bestattung.
 

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