Die muslimische Bestattung

Eine muslimische Bestattung folgt festen Regeln. Nach deutscher Rechtslage können islamische Bestattungen nicht immer vollständig so durchgeführt werden, wie es die Religion vorgibt. Aber es gibt immer mehr Wege, eine muslimische Bestattung auch in Deutschland möglich zu machen. 

Was ist eine muslimische Bestattung?

Die muslimische Bestattung wird schon vor dem eigentlichen Todeseintritt eingeleitet. Gemeinsam mit dem Sterbenden wird das Glaubensbekenntnis gesprochen. Tritt der Tod ein, ist der Verstorbene noch am Todestag zu beerdigen. Nach der rituellen Waschung und dem Totengebet wird der Verstorbenen in Leinentücher gewickelt. Wenn die Friedhofsregeln die Beisetzung ohne Sarg zulassen, wird der Verstorbenen aus dem Sarg gehoben und ins Grab gelegt. Um den Verstorbenen dabei gen Mekka blicken zu lassen, muss die Grabstelle entsprechend ausgerichtet sein.

Wie sieht der Ablauf einer muslimischen Bestattung aus?

Vorbereitung
Der Abschied vom Leben beginnt bei einer muslimischen Bestattung bereits in den letzten Lebenstagen. Der Sterbende bereitet sich mit verschiedenen Ritualen auf den eigenen Tod vor. Dafür wird er in Blickrichtung Mekka auf seine rechte Seite gelegt. Die Angehörigen rezitieren die Sterbesure. Mit dem Glaubensbekenntnis erbittet der Sterbende Fürsprache und die Vergebung seiner Sünden. Nach dem Todeseintritt erfolgt eine rituelle Waschung. Generell wird der Verstorbene in der Kleidung beigesetzt, die er im Augenblick des Todes trug. Der Verstorbene wird, in Tücher gewickelt, in die Erde gelegt.


Grablegung
Die Grablegung findet bei muslimischen Bestattungen in der Regel ohne Sarg statt. Damit die Füße des Verstorbenen in Richtung Mekka und damit zum Hause Gottes zeigen, ist das Grab südöstlich auszurichten. Der Verstorbenen wird auf seine rechte Seite gelegt. Währenddessen verlesen die Angehörigen oder der Imam Bittgebete und Suren aus dem Koran. Im Anschluss verschließt die Trauergemeinde das Grab gemeinschaftlich mit Erde. Danach wird die Grabstelle mit Brettern verdeckt.

Wo findet die Trauerfeier statt und wann gibt es eine Überführung?

Trauerfeier
Die Trauerfeier bei einer muslimischen Bestattung ist je nach Glaubensgemeinde anders gestaltet. Sie findet grundsätzlich in einer Moschee statt, kann aber auch in anderen Räumen gehalten werden. Die Friedhofsverwaltungen sind zusehends bemüht, die in einer Trauerhalle vorhandenen christlichen Symbole so anzubringen, dass sie für eine muslimische Bestattung entfernt werden können. In der Regel werden bei der Trauerfeier Gebete und Suren aus dem Koran für den Verstorbenen rezitiert.


Überführung 
Der Wunsch nach einer Bestattung in Deutschland wächst. Die Bestattung von Muslimen nach islamischen Regeln ist inzwischen in vielen Bundesländern möglich. Die Überführung der Verstorbenen in ihr Heimatland ist immer mit hohen Kosten verbunden und heutzutage in vielen Fällen nicht mehr nötig. Als ihr Bestatter übernehmen wir die organisatorischen und logistischen Aufgaben bei einer Überführung und helfen Ihnen bei allen Formalitäten. 
 

Bestattungsart

In Deutschland gilt die Sargpflicht. Einige Bundesländer gestatten die muslimische Bestattung ohne Sarg. Die Feuerbestattung ist nach islamischem Recht ausgeschlossen.

Grabart

Auf vielen Friedhöfen gibt es inzwischen islamische Grabfelder. Sie sind getrennt von anderen Gräbern und entsprechen den Anforderungen für muslimische Bestattungen

Kosten

Zu den Kosten bei einer muslimischen Bestattung zählen auch die teils hohen Friedhofsgebühren. Aber auch bei Überführungen ist mit hohen Kosten zu rechnen.

Ort

Früher war es üblich, die Verstorbenen in ihr Heimatland zu überführen. Heute stellen viele Kommunen Teile des Friedhofs für muslimische Bestattungen zur Verfügung

Trauerfeier

Sie haben die Möglichkeit, die Trauerfeier in einer Moschee oder in anderen Räumen, wie zum Beispiel einer Trauerhalle, auszurichten.

Bestatter

Als Bestatter Ihres Vertrauens sind wir bei der Vorbereitung und Planung einer muslimischen Bestattung an Ihrer Seite. Sprechen Sie uns gern dazu an!

Unsere Leistung

Die Rolle des Bestatters bei der muslimischen Bestattung

Die grundsätzlichen Leistungen des Bestatters bei einer muslimischen Bestattung gleichen denen anderer Bestattungsarten. Er kümmert sich um die Versorgung und den Transport und begleitet die Angehörigen auf ihrem Trauerweg. Der Bestatter handelt pietätvoll nach den religiösen Vorgaben des Islam. Sofern gewünscht, organisiert er die Überführung.

Diese Aufgaben übernimmt der Bestatter bei einer muslimischen Bestattung auf Wunsch für Sie:

Überführung

  • Transport und ggf. Überführung ins Ausland
  • Hygienische Versorgung

Beratung

  • Ort der Beisetzung
  • Auswahl des Friedhofs

Formalitäten

  • Amtliche Formalitäten
  • Ggf. Vermittlung an islamische Bestatter

Was hat sich bei muslimischen Bestattungen in Deutschland verändert?

Viele Muslime, die in Deutschland leben, möchten auch dort beerdigt werden. Überführungen werden immer seltener. Wo früher Probleme auftauchten, gibt es heutzutage immer mehr Lösungen und Entwicklungen, die den Weg für muslimische Bestattungen ebnen.


Islamische Grabstätten
In vielen größeren Städten gibt es zunehmend islamische Grabfelder, die von den anderen Grabstätten getrennt sind. Die Grabstelle kann gemäß den islamischen Bestimmungen gestaltet werden. Die Gräber von Muslimen werden oft wenige Wochen nach der Beisetzung nicht mehr besucht. Es gibt keinen Grabschmuck und keine Bepflanzung. In der Regel wird nur ein Stein auf das Grab gestellt. Dem steht in Deutschland oft die Forderung nach einem einheitlichen Bild des Friedhofs entgegen, das unbepflanzte Gräber nicht duldet.

 
Ort der Trauer
Auch bei muslimischen Bestattungen gibt es eine Trauerfeier. Sie findet zumeist in der Moschee statt. Da viele Friedhofsverwaltungen darum bemüht sind, ihre Trauerhalle so zu gestalten, dass christliche Symbole entfernt werden können, steht oftmals auch dieser Ort für die islamischen Trauerfeierlichkeiten zur Verfügung.


Bestattung im Sarg
Die Sargbestattung gewinnt auf der islamischen Seite nicht nur aus praktischen Gründen immer mehr Akzeptanz. Der Verstorbene wird im Leichenwagen zum Friedhof gebracht. Es gibt eine Tendenz, nicht nur den Transport, sondern auch die Grablegung im Sarg als pietätvoller und geeigneter anzusehen.


Bestatter
Heutzutage ist es nicht mehr zwingend nötig, dass die Verstorbenen in ihr Heimatland überführt und dort nach islamischen Vorschriften beigesetzt werden. Viele islamische Bestattungsunternehmen sind mit den Besonderheiten einer muslimischen Bestattung vertraut und stehen den Trauernden beratend zur Seite.
 

Der Friedhof als Grabstätte ist deutschlandweit Pflicht

Angesichts der Rechtslage gilt in allen Bundesländern Deutschlands der Friedhofszwang. Sowohl bei der Erdbestattung als auch bei der Feuerbestattung besteht die Pflicht, die Verstorbenen auf dafür vorgesehenen Plätzen zu beerdigen. In der Regel sind das die kommunalen und kirchlichen Friedhöfe. Dabei ist der Friedhof frei wählbar. Der Zwang, einen bestimmten Friedhof zu nutzen, besteht nicht. Eine Bestattung außerhalb des Friedhofs ist nur in den gesetzlich vorbehaltenen Ausnahmefällen zulässig, beispielsweise bei einer Seebestattung. Mit besonderer Genehmigung können private Bestattungsorte betrieben werden.

Häufige Fragen zur muslimischen Bestattung

Was sind die gesetzlichen Fristen für eine muslimische Bestattung? aufklappen zuklappen

Die Zeitspanne zwischen dem Todeseintritt und der Bestattung ist gesetzlich festgelegt. Nach deutschem Recht sollen dazwischen mindestens 48 Stunden liegen. Gemäß der islamischen Tradition ist der Verstorbene möglichst am Todestag zu beerdigen. Die Frist von 48 Stunden ist in jedem Fall einzuhalten.

Was kostet eine muslimische Bestattung? aufklappen zuklappen

Die Kosten für eine muslimische Bestattung entsprechen in etwa denen einer Erdbestattung. Zu den Kosten zählen die Friedhofsgebühren, die Ausgaben für den Bestatter und die Trauerfeier. Da die Gräber nicht aufgelöst werden, muss auch länger dafür bezahlt werden. Im Falle einer Überführung fallen auch dafür Kosten an. 
 

Wer übernimmt die Grabpflege? aufklappen zuklappen

Eine Bepflanzung und Pflege des Grabes ist im Islam nicht vorgesehen. Für gewöhnlich wird lediglich ein Stein auf das Grab gestellt. Muslimische Gräber werden wenige Wochen nach der Beerdigung nicht mehr besucht. Die Friedhofssatzungen enthalten teils detaillierte Regeln für die Gestaltung der Grabstätten und des Friedhofsgeländes. 
 

Was bedeutet Ruhefrist? aufklappen zuklappen

Die Ruhefrist ist die Zeitspanne, in der das Grab nicht aufgelöst werden darf. Bei Erdbestattungen beträgt die Frist 20 bis 30 Jahre. Das im Islam gültige ewige Ruherecht ist mit dem deutschen Bestattungsrecht nicht vereinbar. Auf einigen Friedhöfen gibt es separate Grabfelder, die nach islamischen Bestimmungen gestaltet werden können.
 

Sind Erdbestattungen ohne Sarg möglich? aufklappen zuklappen

Bei muslimischen Bestattungen findet die Beerdigung in der Regel ohne Sarg statt. Der Verstorbene wird in Leinentüchern ins Grab gelegt. In Deutschland darf der Verstorbene unter bestimmten Voraussetzungen ohne Sarg beigesetzt werden. Die letzte Entscheidung treffen dabei die Kommunen beziehungsweise die Friedhofsverwaltung.

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